Volles Festzelt beim letzten Gartenfest

Nun ist es Geschichte, das älteste Fest Holzgerlingens. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben sowohl die Mitglieder des Harmonika-Vereins, als auch viele Besucher am Wochenende Abschied vom Gartenfest in der Klemmert genommen. Und soviel sei schon mal gesagt: Es war ein würdevoller Abschied.

"Ein Top-Gartenfest", schwärmte der erste Vorsitzende Matthias Schlenker am Sonntagabend. Besucherzahlen, Wetter, Stimmung - einfach alles habe gepasst. Vor allem ersteres war im Vorfeld oft mit Sorge verbunden - waren doch zum gleichen Zeitpunkt noch einige andere attraktive Veranstaltungen in der Gegend. Aber alle Ängste stellten sich als unbegründet heraus.

Schon am Freitagabend trafen sich zahlreiche Besucher im Festzelt, um gemeinsam ein Schwätzchen zu halten und den Liedern des Holzgerlinger Musikvereins zu lauschen. Auch mehrere Jahrgangstreffen nahmen an den eigens für die reservierten Tischen Platz. Zu späterer Stunde legte Matthias Schlenker als DJ in der "Pettycoatbar" auf. Von Wolfgang Petry über die Toten Hosen bis Pur erklang in der legendären Hütte alles, was das Holzgerlinger Partyvolk glücklich macht. Zu gerne hätten die Gäste noch weiter gefeiert, Aber - beinahe schon Tradition - bat die Polizei irgendwann um Ruhe. Eine kleine Gruppe eingefleischter HVHler wollte das Festgelände dennoch am liebsten gar nicht mehr verlassen und übernachtete sogar auf der Bühne.

Lange Zeit zum Ausschlafen blieb aber nicht. Am Samstagmittag ging es gleich weiter mit dem Programm. Mehrere Solo- und Duospieler aus der Jugend des Harmonika-Vereins, das Easy Listening unter der Leitung von Andrea Seiler sowie das "Lehrer-Ensemble" sorgten für gute Stimmung im Festzelt. Das Publikum klatschte und schunkelte mit, was das Zeug hielt. Kein Wunder bei Stücken wie "Summer of 69", "Balkanfieber" oder "Simply the best".

Für Samstagabend hatte sich die Band "Strings unplugged" angekündigt.  Was für viele Holzgerlinger und auch Besucher aus der Region offenbar wie ein Magnet wirkte. Jede einzelne Bierbank war besetzt, es mussten sogar noch mehr aufgestellt werden. Was auch dazu führte, dass das Essen knapp wurde. Aber zum Glück konnte der vereinseigene "Nachschub-Notdienst" noch genügend Rote Würste auftreiben, damit alle Besucher satt wurden.

Die Band gab alles. Bis kurz nach 24 Uhr rockten Andi Beer, Lilian Wanner, Andy Kienzle und Ingo Weeber das Zelt, sodass es viele Gäste nicht lange auf den Bänken hielt. Besonders als sie Songs von den Rolling Stones anstimmten, die quasi zeitgleich in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena auftraten, tanzte und sang das Publikum ausgelassen mit. Für einen letzten Absacker ging es dann nochmals in die "Pettycoatbar". DJ am Samstag: Eric Heininger. Etwas länger als gewöhnlich und dieses Mal ohne einen Besuch der Polizei ließ er die Besucher wissen, warum diese Bar so legendär ist. Mit einer berührenden Rede von Matthias Schlenker, schunkelnden Gästen und "Sailing" von Rod Stewart - dem Gartenfest-Gute-Nacht-Lied schlechthin - ging dann die letzte Party in der Klemmert zuende.

Am Sonntagmittag war der gegrillte Schweinhals mit Soße und Kartoffelsalat der Star. Schon nach wenigen Stunden war er restlos ausverkauft. Dennoch kein Grund für die vielen Besucher, schnell wieder zu gehen. Viele verweilten den ganzen Nachmittag in der Klemmert, hörten der Spätlese des HVHs und dem Ensemble "Samba Negra" zu und bedienten sich an den anderen leckeren Speisen. Abends trat dann zum Abschluss nochmal das Lehrerensemble auf die Bühne und kämpfte mit fröhlichen Liedern gegen die wachsende Wehmut an.

Je später die Stunde desto mehr HVHler fragten sich: "Wie gehe ich das letzte Mal vom Festgelände? - etwa einfach so?". Nein, natürlich nicht. Noch einmal lief "Sailing", noch einmal nahmen sich die noch anwesenden HVHler in den Arm. Beinahe keiner schaffte es, die Tränen zurückzuhalten. Weder jung, noch alt. Und dann war es endgültig vorbei.

Nun bleibt nur noch DANKE zu sagen. Danke an alle Besucher, die über viele Jahre dem HVH treu waren. Danke an alle Helfer des Vereins im Hintergrund, die wochenlang tüftelten, werkelten und planten was das Zeug hielt. Und Danke an den Vorsitzenden Matthias Schlenker, der als Organisator, DJ, Techniker, Motivator, Tröster, Redner und vieles mehr einen großen Teil zum Gelingen des Fests beigetragen hat.

Nun wird in die Zukunft geschaut. Denn ab dem kommenden Jahr wird der HVH im Burggarten ein Fest veranstalten. Eines, das bestimmt einen genauso besonderen Charakter bekommt, wie das Gartenfest in der Klemmert.

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